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17. Etappe Linthal - Elm

  • Autorenbild: vielmachglas_blog
    vielmachglas_blog
  • 17. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Okt. 2021

17 September 2021


2000HM aufwärts, 1650HM abwärts

24KM, 8 Std. 20 Min.


Der Nebel liegt noch hartnäckig über dem Linthal. Ich schalte den Wecker ⏰ noch zweimal ab. Am liebsten würde ich noch etwas liegenbleiben ABER es wartet eine lange Tour auf mich.

Deshalb hopp aus dem Bett, alles packen und dann gehts los.

Mit einem zu süssen, kalten Kafi in der Hand verlasse ich das Airbnb und mache mich auf den Weg.


Ein traumhafter Weg durch den Wald. Es ist durch den gestrigen Regen alles feucht und die Stimmung ist mystisch. Plötzlich vor mir zwei Rehe - was für ein Moment.

Der Weg geht an mehreren Alpenkäsereien vorbei immer mehr den Berg ⛰ hinauf Richtung meinem ersten Zwischenziel dem “Richetlipass auf 2260m“. Der Nebel hat sich mittlerweile verzogen und die Sonne zeigt sich wieder in ihrer vollen Pracht. Die Stimmung ist einzigartig, ich bin glücklich und sowas von zufrieden.

Aber es kommen auch schon die ersten Gefühle von Wehmut auf. Bald ist mein Abenteuer vorbei…😕


Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen, ich höre vom Pass eine Stimme die etwas ruft ich schaue umher aber denke jetzt mal nicht das ich gemeint bin, oder doch? ich verstehe auf jeden Fall kein Wort. So plötzlich wie ich die Person da war, war sie auch schon wieder verschwunden, aber wohin?


WOW! Ein paar Minuten später sehe ich in meiner Nähe einen Steinbock. Heute ist echt ein guter Tag.


Phuuu 😜 ich bin froh, als ich auf meinem zweitletzten Pass der Via Alpina ankomme. Dies war ein hartes Stück Arbeit. Kurz ein kleiner Snack, eine vorbeugende Schmerztablette für meine Knie und los gehts abwärts Richtung Elm.


Ein traumhaft schöner Weg, einer der schönsten auf der gesamten Via Alpina. Etwas später komme ich an einer Alphütte vorbei - sehe nur einen Hund und mache deshalb einen grösseren Bogen um die Hütte. Meiner Angst vor Hunden treibt mich dazu an. Dann höre ich wieder diese Stimme.


“Wänn du sowit obe durelaufsch chani der keis Kafi ahbüte“ - und schon sitze ich beim Älpler Kari & seinem Hund Chico am Tisch. Zudem sind noch zwei Wanderer aus dem Welschland, welche die Via Alpina erst gerade gestartet haben am Tisch. Nach einer Weile verabschieden sich die Beiden und ich bleibe mit Kari alleine. Wir verstehen uns, denn wir kommen beide aus dem Kanton Schwyz. Kari ist über 70 und kümmert sich auf der Alp „Wichlenmatt“ um über 700 Schafe und ein paar Rinder. Und dann erfahre ich auch, dass er auf dem Pass war und komische Geräusche von sich gegeben hat - er vermisst 4 Schafe🐑 nach welchen er gerufen hat. Da der Wolf in der Umgebung wütet, muss er diese noch in Sicherheit bringen. Er hat mich gesehen und hat das gleiche wie ich gedacht, denkt die jetzt ich rufe ihr zu 😂

Wir sprechen über Gott und die Welt und schlussendlich helfe ich ihm beim Kochen und er erzählt mir noch mehr vom Leben auf der Alp. Später gesellen sich noch sein Schwiegersohn und dessen Freund dazu. Hätte ich in Elm kein Hotelzimmer gebucht würde ich wohl jetzt noch in der warmen Stube sitzen und Kafi Lutz trinken.

Und dass passiert noch das witzigste. Kari geht nach Draussen da noch jemand gekommen ist. Er kommt rein und sagt „Nadine da isch öbert wo du chänsch! ich so au nei wer chunt jetz da“. Dann steht Yannick mein treuer Via Alpina Begleiter in der Stube. Dieser Zufall unglaublich.


Er muss aber weiter… Ich ja eigentlich auch. Es wird immer später - und ich weiss jetzt muss ich gehen, wenn ich noch bei Tageslicht in Elm ankommen möchte. Was für ein toller Nachmittag. Ich bin schnell unterwegs und hole auf halber Strecke Yannick wieder ein. Wir gehen bis nach Elm zusammen doch dann trennen sich unsere Wege. Mein Hotel liegt etwas ausserhalb und ich muss noch fast 30 Minuten weiterlaufen. Gegen 19.00 Uhr komme ich nach rund 11 Stunden an meinem Ziel an.


Was für ein Tag, was für Erlebnisse! Was für Begegnungen. ♥️


Das ich leider kein Hotel für zwei Nächte im Elm gefunden habe. Laufe ich morgen nach Weisstannen weiter. Aber auch hier bin ich Unterkunftstechnisch noch nicht weiter.


Mal schauen, was der morgige Tag bringt.


Noch eine wichtige Korrektur zum Blogeintrag zur 15ten Etappe:

Bei meinem „Notfallszenario mit meinem I-Phone“ handelt sich dabei nicht um den Lautstärkeknopf der denn Notruf auszulösen sondern um den Powerknopf. Ein wertvoller Input, danke 🙏🏻 und ein sehr wichtiges Detail für alle I-Phone Nutzer.









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